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Törnbericht Saronischer Golf 2015

- Statistik

- Ausführlicher Bericht

Törnbericht in Kürze:

Revier:

Saronischer Golf

Startort:

Lavrion

Zielort:

Lavrion

Zeitraum:

18.07.-25.07.15

Kosten pP:

 

 

Bootstyp:

Bavaria 40 C

Baujahr:2010

 

Boots-Name:

Freija

Vercharterer:

Navigare Yachting / Master Yachting

 

 

Besonderes:

Rollgross, Bugstrahlruder

Charterkautionsversicherung: Schomacher (R&V)

Etappen:

B: Bucht, H: Hafen, A: Anker M:Mooring

Sm segel

Sm ges.

Crew:

Funktion:

1. Etappe:

Lavrion – Hydra (H, RK)

33

41

Fabian

Skipper

2. Etappe:

Hydra – N.Dokos (B,A)

16

17

Wolfgang

Co-Skip

3. Etappe:

N. Dokos – Poros (H,RK)

2

20.8

Claudia

Crew

4. Etappe:

Poros – Nea Epidaurus (H)

27

32

Mark

Crew

5. Etappe:

Nea Epidaurus - Agkistri (B,A)

 

13.4

 

 

6. Etappe:

Agkistri - Lavrion

4

42

 

 

Geamt:

 

 

166.2

 

 

             

 

Tag 0: Samstag, 18.07.15, Anreise Lavrion
Unsere 4-Mann (Frau)-Crew hat sich schon 2 Tage zuvor in Athen eingefunden um uns an das Klima und den Ouzo zu adaptieren… Nun geht es am späten Vormittag per Taxi nach Lavrion. Die Idee: Wenn wir zuerst da sind bekommen wir als erstes unser Boot und können evtl. schon nachmittags auslaufen! Falsch gedacht, wir sind zwar die Ersten, aber erst um 17.00 Uhr ist unser Boot parat. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit mit Kaffee Frappé, Gyros Pita und Shopping….
Während Mark und Fabian den ausführlichen Check machen, gehen Claudia und Wolfgang einkaufen – und kehren mit unserem Proviant für eine Woche zurück. Wir richten uns gemütlich ein und halten einen kleinen Schwatz mit unserem Nachbar-Skipper – Teil einer Flottille mit 12 Booten (Engländer und Amerikaner) die nach einer ausgiebigem Welcome Party heute Abend ebenfalls morgen auslaufen wollen. Da für morgen bis 8 Bft Wind am Nachmittag und entsprechende Welle vorhergesagt sind will die Flottille um 0400 auslaufen… Viel Spass! Wir werden aber bei Sonnenaufgang nachziehen.
Nach einem Sicherheits- und „Leben-an-Board“-Briefing für unsere 2 Segel-Neulinge geht es abends noch etwas Essen, anschliessend in eine Bar – und dann nicht all zu spät in die Kojen…

Tag 1: Sonntag, 19.07.15, Lavrion – Hydra, 7 bft Wind, 1.5m Welle, 9.1 kn max, 8.23h
Aufstehen um 0415. Auf allen Flottillenbooten absolute Stille, die Party an Land ist offensichtlich noch in vollen Gang (und wir haben entsprechend schlecht geschlafen), einzelne Gäste torkeln immer noch zu ihren Booten. Nach einem kleinen Frühstück machen wir das Boot klar und laufen in der Dämmerung aus… Die Wettervorhersage bestätigt sich bzgl. Wind und Welle und erwischt uns schon bei der Hafenausfahrt. Um 0700 setzen wir die gereffte Fock und auf schönem Raumwindkurs geht es gen Hydra. Nur die Welle stört wirklich und macht für unsere „Neulinge“ den ersten Eindruck des Segelns nicht gerade zu einem Angenehmen…
Um 1250 Ankern wir in der Bucht N. Soupia an der Südküste des Festlandes für einen kleinen Bade- und Snack-Stopp, dann geht es weiter mit gerefftem Vorsegel nach Hydra. Dort legen wir 1615 RK am Steg an (es ist schon ganz schön voll, wir erwischen einen der letzten Plätze am Steg). Abends gibt’s ein fürstliches Essen im Restaurant „Sunset“ (nomen est omen) mit Hummer und Scorpionfish…

Tag 2: Montag, 20.07.15, Hydra – N. Dokos, 4-5 Bft NNE, 0.9m Welle, 7.7 kn max, 4h
Nach dem gestrigen rauen Marathon lassen wir’s heute gemütlich angehen: Ausschlafen, Frühstücken, Hafenkino (mit Ankersalat deluxe), kleiner Stadtbummel durch das Autofreie Hydra. Um 1200 Anker geborgen (problemlos) und Segel gesetzt gen Westen. Unser heutiges Ziel: Die Nordbucht der Nachbarinsel Dokos. Hier ankern wir 2h später zum Baden… Leider sind alle schönen Plätze (mit Landleine für die Nacht) besetzt, so dass wir bei tollem Wind und ganz kleiner Welle nachmittags nochmal auslaufen und ein bisschen Manöver üben: Wenden, Halsen, jeder muss mal ans Steuer J. Am Nachmittag laufen wir erneut die Bucht an, die Platzsituation ist nicht besser… Da aber überhaupt kein Wind und keine Welle herrscht entscheiden wir uns zum Ankern in der Mitte der Bucht: Auf 13m Tiefe gibt’s 50m Kette – hält bombenfest. Abends kochen wir gemütlich und gönnen uns ein (-zwei) Bierchen zum fantastischen Sonnenuntergang…

Tag 3: Dienstag, 21.07.15, N. Dokos – Poros Hafen, 4 Bft NNE, 0.6m Welle, 6h
Nach einer unglaublich ruhigen und klaren Nacht („Vor lauter Sternen sieht man den grossen Wagen nicht mehr“) geht’s nach dem Aufstehen erstmal ne Rund schwimmen – das ist Urlaub! Frühstück mit Eiern und Speck… und Wespen! Um 1015 holen wir den Anker ein, nach dem Starten des Diesels ertönt der „Batt. Low“ Alarm, weswegen wir beschliessen, zumindest einen Teil der Strecke zu dieseln, zumal unser Kurs uns frontal gegen Wind und Welle führt… Wir versuchen zwischenzeitlich die Segel zu setzen, aber bei der Strömung und Welle gewinnen wir kaum Boden, so dass wir den grössten Teil der Strecke motoren… Wir machen erneut bei N. Soupia Pause (Anker) und baden, dann geht es um das Ostkap herum gen Nordwesten… Hier ist die See ruhiger, so dass wir doch noch 2h segeln können… Im Hafen von Poros ist erwartungsgemäss viel los. Der einzig freie Platz im Nordwesthafen ist direkt neben einer Flottille (davon haben wir aktuell genug), wir entschliessen uns daher im Kanal (Nordkai) anzulegen. Wieder erwarten (und gegen die Warnung im Törnführer) liegen wir erstaunlich ruhig (wenig lärm und wenig Schwell). Wir müssen anfangs unseren Anker einmal korrigieren – danach pass alles.
Abends erreicht uns die Hiobsbotschaft, dass Claudias Vater unerwartet verstorben ist! Wir beschliessen, für Sie die Rückfahrt und –Flug (via Flying Dolphin nach Patras) für den nächsten morgen zu organisieren und das Boot zu dritt wieder nach Lavrion zu segeln. Aufgrund der Wettervorhersage kommt ein Nacht-Törn über die Lange Distanz und halboffene See nicht in Frage… Die Stimmung ist natürlich auf dem Tiefpunkt.

Tag 4: Mittwoch, 22.07.15, Poros – Nea Epidauros, 6 Bft N, 0.6m Welle, 8 kn max. 7h
Um 0730 bringen wir Claudia zum Flying Dolphin – schweren Herzens! Nach mehreren Kaffee mit unserem griechischen Nachbar-Skipper Nikos (der in zwei Stunden seine ganze Lebensgeschichte erzählt), frühstückt unsere Rest-Crew und macht um 1030 die Leinen los. Obwohl unser erfahrener Nachbar mit seiner erfahrenen Crew heute aufgrund des Wetters im Hafen bleiben will, wollen wir‘s versuchen… und werden mit einem super Segeltag belohnt! Bei zunehmendem Wind und gerefften Segeln kreuzen wir gen Norden, um dann nach Westen einzuschlagen und Nea Epidauros anzulaufen. Ein kleines Problem mit der Roll-Fock können wir noch auf dem Wasser lösen. Nachmittags schläft der Wind komplett ein und es wird so unerträglich heiss, dass wir zeitweise den Motor abstellen und mitten auf dem Meer baden gehen… In Nea Epidauros ist es recht leer und so machen wir längsseits fest – eine kleine Aufgabe nur zu dritt – gelingt aber mühelos und mit Lächeln! Das erste Mal in dieser Woche müssen wir Hafengebühren bezahlen. Nach einem Bad am Strand und einer wohlverdienten Dusche im Hotel kochen wir uns ein Gratin und Essen gemütlich an Board…

Tag 5: Donnerstag, 23.07.15, Nea Epidaurus – N. Agkistri, 1-2 Bft. N, 0.1m Welle, 3.5h
0730 Aufstehen nach ruhiger Nacht, Frühstück mit Omelette, Leinen los nach Palai Epidaurus. Hier machen wir mit Buganker und 2 Heckleinen am Brückenkopf fest und nehmen uns ein Taxi nach Epidaurus, wo wir 2h Sightseeing machen, bevor uns das Taxi wieder zurück in den Hafen bringt. Nach einem Gyros-Pita zur Stärkung und Auffüllen der Eis-Reserven im Kühlschrank geht’s wieder an Board und wieder gen Osten. Auch heute müssen wir ein paar Badestopps auf dem Meer einlegen, da es fast unerträglich heiss ist. In der wunderschönen Ostbucht in der Passage zwischen N. Dhorousa und N. Agkistri machen wir mit 60m Ankerkette auf 20m Tiefe und 2 Heckleinen fest – bei absolut ruhiger See und Windstille hält der Anker problemlos. Das Ausbringen der Landleinen wird etwas durch schroffes Gestein und angriffslustige Seeigel erschwert.  Wir geniessen den herrlichen Sonnenuntergang – trotz der vielen Nachbarboote ist es recht ruhig (ich hoffe die anderen sahen dass genauso). Zum Abendessen kocht Wolfgang ein Risotto. Eine traumhafte Nacht um an Deck zu schlafen – Schade dass Claudia diesen schönen Teil der Reise verpasst hat!

Tag 6: Freitag, 24.07.15, N. Agkistri – Lavrion, 2 Bft S, 0 Welle, 6.45h
0800 Aufstehen und ausgiebiges Schwimmen in der Bucht. Nach unserer schlechten Erfahrung mit Wespen beim Frühstücken in Buchten entscheiden wir uns für ein „Floating Breakfest“: Einholen der Leinen und des Ankers, Motor an, Kurs gesetzt und Autopilot rein (bei nur 3 Mann darf man das!) Dann kochen wir uns ein leckeres Frühstück mit Eiern und Speck, was wir auf der Fahrt verspeisen. Gegen 1150 müssen wir ein „Manöver des letzten Augenblicks“ fahren, da uns sonst eine von Backboard kommende Motoryacht aus Athen schlicht versenkt hätte. Ausser dem Kaffee auf der Hose kommen wir jedoch ohne Schaden davon. Spannend wird es beim Kreuzen des Verkehrstrennungsgebietes vor Athen, da hier doch erheblicher Verkehr mit Frachtern, Kreuzfahrtschiffen und Flying-Dolphins herrscht. Gegen 1345 frischt der Wind auf, so dass wir doch noch ein bisschen (mit Motorunterstützung) segeln können. 1615 holen wir die Segel ein und legen um 1645 geschmeidig bei Seitenwind RK am Steg an. Das Kompliment unseres Nachskippers, dass man halt sieht dass wir ein erfahrener Skipper mit einer erfahrenen Crew sind, geht natürlich „runter wie Öl“… wenn der wüsste!
Problemloser Check-Out an der Basis. Nach diversen finalen Ankerbierchen steht das letzte Abendessen (mit Hummer) bevor, der Törn wird natürlich entsprechend gefeiert.

Fazit: Toller Törn in schon bekanntem Revier. Dafür, dass 2 Teilnehmer zum ersten Mal segeln waren und wir den Törn zu Dritt beendet haben: Dank vollem Einsatz Aller perfekt gelaufen! Am Anfang fast ein bisschen zu viel Wind (und Welle!) – vor allem für Segel-Neulinge. Für etwas erfahrenere Segler kein Problem. Am Ende dann ein bisschen wenig weinig Wind – alles in Allem: Absolut empfehlenswert- wir kommen wieder.